Mit dem Weihnachtscup endet heute für die Kunstturner des Turnzentrums Dreispitz das Jahr 2014. Ob sie ihre Sache richtig machen, beobachtet eine berühmte Turnerin.
Der Weihnachtscup im Schaffhauser Turnzentrum Dreispitz ist ein Wettkampf, der vor allem für die Aktiven von Kutu SH gedacht ist. «Vor allem die ganz jungen Nachwuchsturner werden erstmals öffentlich einen Wettkampf turnen. Das ist für sie schon etwas Spezielles», sagt Martin Fuchs, selbst Nationalkaderturner und einer aus dem Trainerteam von Cheftrainer Zbynek Zahlava. Der wird genau beobachten, wie sich die 17 Turner zwischen 6 und 11 Jahren präsentieren werden. Der Weihnachtscup gilt bei den Kunstturnern als Standortbestimmung für die kommende Saison. «Es ist quasi der erste Wettkampf der neuen Saison», sagt Martin Fuchs.
EM-Silbermedaillengewinnerin
Doch nicht nur Zahlava, Fuchs und Co. werden genau darauf achten, wie sich ihre Schützlinge an den Geräten schlagen. Seit der Sommerpause wurde das Trainerteam in Herblingen verstärkt. Nicht durch irgendwen, sondern richtig hochkarätig. Die Dreispitz-Turner werden von Jana Sikulova trainiert. Die 26-jährige ehemalige Spitzenturnerin ist die Lebensgefährtin von Cheftrainer Zbynek Zahlava, ist Tschechin und stammt aus Brünn. Für die Neue haben Kutu SH und das Turnzentrum Neuhausen eine spezielle Lösung entwickelt. So wird die ehemalige Spitzenturnerin auch die Talente des TZN mittrainieren. «Ich bin froh, dass wir eine solche Lösung gefunden haben», freut sich Peter Wanner, der Präsident von Kutu SH, über die geschlechterübergreifende Zusammenarbeit im hiesigen Kunstturnen. Die neue Trainerin könnte zum Glücksgriff werden, wie man an ihrem Werdegang ablesen kann. Mit sechs Jahren begann Sikulova mit dem Turnsport, der sie im Jahre 2006 zum Gewinn der EM-Silbermedaille am Stufenbarren führte. Obwohl sie mehrmals tschechische Meisterin wurde, blieb ihr ein Start am grössten Sportevent der Welt, den Olympischen Spielen, gleich zweimal verwehrt, weil jeweils eine Konkurrentin in der Qualifikation besser war. Ihre grossen Erfolge sind umso bemerkenswerter, wenn man weiss, dass Jana Sikulova trotz einer Sehbehinderung im linken Auge in der Weltspitze mitgemischt hat. Nach seiner Aktivkarriere studierte der Blondschopf Sportwissenschaften. Im August 2014 schloss Sikulova das Studium mit dem Master ab und folgte danach ihrem Freund Zbynek in die Schweiz. Hier kann sie ihr Theoriewissen in der Ausbildung von Turntalenten einsetzen. Die Kunstturner freuen sich schon auf ein Jubiläum im Jahr 2015. Dann wird ihr bedeutendster Nachwuchswettkampf, der Jugendcup, 30 Jahre alt und soll am Wochenende des 2. und 3. Mai 2015 entsprechend seiner Bedeutung gross gefeiert werden.
