Wangler und SteingruberDie Schweiz im Medaillenrausch – und mittendrin ein KUTU-SH'er. Diese Szenerie spielte sich in den vergangenen Tagen im südfranzösischen Montpellier ab, wo die Europameisterschaft der Kunstturner über die Bühne ging. Fünf Medaillen brachte das Schweizer Team nach Hause: Giulia Steingruber holte sich den kompletten Medaillensatz, während sich Christian Baumann Silber sicherte und Pablo Brägger Bronze gewann. Die Schweizer Equipe kam nicht mehr aus dem Feiern heraus – wobei dafür eigentlich gar keine Zeit war, wie der Schaffhauser Roger Wangler berichtet. Der ehemalige Spitzenturner weilte über eine Woche in Montpellier als Referenzkampfrichter. Natürlich hat auch er sich über den aus Schweizer Sicht perfekten Start in die Wettkämpfe gefreut, als Giulia Steingruber am Freitag die Goldmedaille holte. «Aber sie stand ja bereits am Samstag wieder im Einsatz, deshalb wurde nicht gross gefeiert», erzählt Wangler, der bei allen Wettkämpfen am Barren wertete. Grundsätzlich beurteilen fünf Hauptrichter den Auftritt der Turner, wobei dann die jeweils beste und schlechteste Note wegfällt. Aus den restlichen dreien wird der Durchschnitt errechnet, derweil Roger Wangler mit seinem Referenzrichterkollegen ebenfalls die Performance bewertet. Ist nun die Ausführungsnote – also diejenige der Hauptrichter – weit weg von der Wertung der Referenzrichter, fliesst die Letztere mit ein. «Das wurde vor ein paar Jahren eingeführt, um möglichen Schiebungen entgegenzuwirken», erklärt Wangler. Am Montag kehrte der Schaffhauser dann wieder zurück in die Schweiz, nachdem am Sonntagabend auch endlich etwas hatte gefeiert werden können. Dabei traf Roger Wangler auch auf Giulia Steingruber (im zvg-Bild), die allerdings trotz komplettem Medaillensatz nur bedingt zufrieden war mit ihrer Ausbeute. «Nach dem ersten Platz im Mehrkampf wollte sie natürlich im Sprung ihren EM-Titel verteidigen und am Boden mehr als die im letzten Jahr gewonnene Bronzemedaille holen», berichtet Wangler. Auch er konnte Steingruber nicht mit einer entsprechenden Notenkorrektur zum Goldsegen verhelfen – männliche Richter dürfen weibliche Athleten nämlich nicht beurteilen...
pas, Schaffhauser Nachrichten

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