Ziel erreicht: Kutu SH wurde in Lenzburg Meister der Nationalliga B und kehrt wieder in die höchste Liga im Mannschaftskunstturnen zurück. Mit der gezeigten Leistung hätten die Schaffhauser in der NLA Bronze geholt.
Gross war der Jubel beim Schaffhauser Team und beim mitgereisten Anhang in der Neuhofturnhalle in Lenzburg, als auf der Anzeigentafel das Wettkampfresultat gezeigt wurde. Die Turner von Cheftrainer Zbynek Zahlava, deren Ziel es war, die Rückkehr in die Nationalliga A zu realisieren, hatten 242,900 Punkte erturnt. Damit hatten sie über zwölf Punkte Vorsprung auf Aargau 2 (230,85), den Zweiten. Selbst in der NLA hätten die Schaffhauser die meisten Teams überflügelt. Die Punktzahl des NLB-Siegers hätte in der NLA eine Bronzemedaille gebracht. Doch so weit ist es noch nicht. Das könnte eine Zielsetzung für die nächsten SM-Kunstturnen-Mannschaften sein. «Wir wollen zunächst sicher den Ligaerhalt schaffen», so Trainer Zahlava, der damit auf dem Boden bleibt. Trotzdem können die Schaffhauser durchaus in Richtung Medaillen schielen. Vorausgesetzt, das Team bleibt so zusammen und ist bei den nächsten Titelkämpfen verletzungsfrei. Doch das ist alles noch Zukunftsmusik.
In Lenzburg jedenfalls freuten sich die besten Kunstturner vom Schaffhauser Kunstturnzentrum Dreispitz in Herblingen über eine gelungene Vorstellung. Allen voran die Nationalkaderturner Marco Walter (mit 81,55 Punkten war er der erfolgreichste Kutu-SH-Vertreter), Richie Wanner (76,30) und Taha Serhani (58,80, der nur an fünf Geräten eingesetzt wurde) turnten solide und machten nur ganz wenige Fehler. Ebenso überzeugend waren auch die an zwei Geräten eingesetzten Bundesligaturner Christian Dehm und Tim Leitenmair, die taktisch von Trainer Zahlava bestens eingestellt wurden und die benötigten Punkte für Kutu SH holten. Mit seiner gelungenen Übung beim Pferdpauschen hatte Tim Leitenmair beim zweiten Gerät dafür gesorgt, dass die Schaffhauser die Sicherheit für den Wettkampf gefunden haben. Weil sich danach der Wettkampf so entwickelte, wie sich die Verantwortlichen im Schaffhauser Lager das vorgestellt hatten, kam nie Nervosität auf, und die Schützlinge von Trainer Zahlava turnten sich immer näher an die NLA heran. Erfreulich war auch der Auftritt von Youngster Fabio Strauss, der erstmals auf der grossen Turnbühne Erfahrungen sammeln durfte. Der Turner aus den Reihen des TV Siblingen machte seine Sache ebenfalls gut, auch wenn er an drei Geräten das Streichresultat lieferte. Mit ihm ist bereits die nächste Turnergeneration auf höchstem nationalen Niveau angekommen, konnten die Dreispitz-Trainer beruhigt feststellen.
Titel holt Vorjahressieger Zürich
In der NLA verteidigte Zürich den Mannschaftstitel mit 0,900 Punkten Vorsprung auf das Team Aargau. An vier Geräten hatten die Gastgeber die meisten Punkte geholt. Der erfolgreichste Turner war Lokalmatador Christian Baumann mit über 88 Punkten. Bei den Frauen triumphierten die Turnerinnen aus dem Tessin zum dritten Mal in Folge. Auch diese Silbermedaille ging an den Aargau; der Rückstand betrug lediglich zwei Zehntelpunkte.
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