Das Trio Taha Serhani, Marco Walter und Richie Wanner von Kutu SH startete an den SM. Serhani war die Überraschung.
Taha Serhani, der Turner des TV Hegi, der seit Jahren für Kutu SH an den Start geht und sich bestens im Turnzentrum Dreispitz in Herblingen integriert hat, überraschte an den nationalen Titelkämpfen im aargauischen Widen. So holte Serhani im Mehrkampf überraschend hinter Eddy Yusof (Bülach, 85,850 Punkte) die Silbermedaille (84,300 Punkte). Zudem konnte Serhani auch in den Gerätefinals überzeugen. Am Pauschenpferd holte er Silber und am Reck Bronze. Am Boden verpasste Taha Serhani eine Bronzemedaille und am Barren landete er auf dem fünften Platz. Eine hervorragende Ausbeute, bedenkt man, dass Serhani eine dreimonatige Verletzungspause hinter sich hat und seine erste SM in der Elite-Kategorie absolviert hat.
«Ich freue mich wahnsinnig über diese Erfolge. Vor allem, wenn man die Entwicklung des letzten Jahres anschaut», sagt der 19-Jährige, der zum erweiterten Schweizer Nationalkader zählt und unter der Woche in Magglingen lebt und trainiert. Derzeit macht Serhani allerdings ein Praktikum im Bundesamt für Sport. Mit seiner Silbermedaille turnte sich der Vertreter von Kutu SH in eine vielversprechende Ausgangsposition. Zum einen für den am Wochenende in Obersiggenthal stattfindenden Länderkampf Schweiz- Deutschland-Rumänien, zum anderen ist er zu einem ernsthaften Kandidaten für die WM vom Oktober in Nanning (China) geworden. «Jetzt wird es langsam interessant für mich. Jetzt geht das Turnen erst richtig los», sagt Serhani über seine Leistungen und die damit verbundenen Perspektiven. Sein grösstes sportliches Ziel ist es, einmal an Olympischen Spielen teilzunehmen. «Davon träumt jeder Turner», sagt der momentan beste Athlet von Kutu SH. Serhanis Schaffhauser Kollegen, die im Mehrkampf aus Verletzungsgründen nur fünf von sechs Geräten absolvierten, landeten auf Platz 11 (Marco Walter, 66,100 Punkten) und Platz 12 (Richie Wanner 64,550). Beide sind nach Verletzungen in der Aufbauphase und wollten die SM nützen, um sich wieder an das Wettkampfniveau anzunähern. Sowohl Walter als auch Wanner hätten Chancen auf die Gerätefinals gehabt, mussten aber absagen, weil sie sich im Wettkampf verletzt hatten. Ob die Spitzenkräfte der Schaffhauser Turner wieder fit sind bis zu den Schweizer Mannschaftsmeisterschaften (13./14. September) in Olten, muss abgewartet werden.
Daniel F. Koch
